„Ein herzliches Grüß Gott!“
01.09.2023 – P. Tarcisius Thomas Ap. Maria Paukovitsch OP wurde zum 1. September in den Konvent St. Martin nach Freiburg assigniert. Er folgt hier P. Augustinus Hildebrandt OP, der zum 1. September in den Konvent SS. Johannis in Hamburg assigniert wurde.
Sehr herzlich grüße ich Sie, liebe Freiburger und Freiburgerinnen!
Meine Name ist Pater Tarcisius und nach einigen Jahren der Seelsorge im rheinpfälzischen Worms führt mich mein Weg als Dominikaner zu Ihnen nach Freiburg. In Worms war ich – gebürtig aus Österreich – Kaplan in den drei Pfarreien der Pfarrgruppe Worms-Nordstadt sowie Klinikseelsorger am Klinikum und akademischen Lehrkrankenhaus Worms.
Nun verstärke ich die Gemeinschaft meiner Mitbrüder an St. Martin bei Ihnen in Freiburg. Meine Aufgaben sind mit Schwerpunkt einerseits Glaubenskurse & Katechumenat und andererseits die Seelsorge am Loretto-Krankenhaus.
Zu Beginn September habe ich den Dienst in Freiburg angetreten und es freut mich sehr, dass ich in dieser kurzen Zeit bereits viele Menschen kennenlernen durfte, die Fröhlichkeit, Hilfsbereitschaft, Glaubensfreude und Willkommensein ausstrahlen.
Noch einmal: Seien Sie herzlich gegrüßt! Ich freue mich auf das Kennenlernen und das Gemeinsame! – Pater Tarcisius
„Vom ersten Tag an ein wirkliches Zuhause“
09.07.2023 – Im Rahmen unseres Sommerfestes wurde P. Augustinus Hildebrandt OP am Sonntag, 9. Juli 2023, in St. Martin verabschiedet. Er wird Anfang August den Dominikanerkonvent in Freiburg verlassen, um eine neue Aufgabe in Hamburg zu übernehmen. Dafür kommt P. Tarcisius Thomas Ap. Maria Paukovitsch OP als neuer Mitbruder in den Freiburger Konvent und wird auch die Seelsorge an St. Martin verstärken. Zum Abschied aus Freiburg blickt P. Augustinus im Interview noch einmal zurück.
Pater Augustinus, welche Highlights Ihrer Tätigkeit in Freiburg werden Ihnen in Erinnerung bleiben?
Es gab in den vergangenen Jahren in Freiburg – ich bin ja schon 2017 als Diakon nach Freiburg gekommen – so viele Highlights, dass es mir ziemlich schwerfällt, da etwas herauszugreifen.
Als erstes fallen mir die vielen Menschen ein, die ich in dieser Zeit begleiten durfte. Zu sehen, dass Menschen in ihrer persönlichen Gottesbeziehung wachsen, und die Dankbarkeit, diesen Weg bezeugen zu dürfen, ja vielleicht sogar hilfreich gewesen zu sein, das ist definitiv ein Highlight.
An ein anderes Highlight vor circa einem Jahr erinnere ich mich auch noch sehr gut: Es war eine der ersten Messen, nachdem die pandemiebedingten Abstandsregeln in St. Martin aufgehoben wurden. Die Kirche fühlte sich nach über zwei Jahren wieder „voll“ an. Ich erinnere mich noch genau, wie ich nach dem Einzug beim Eingangslied in die Gemeinde geschaut habe und dort so viele bekannte Gesichter sah. Menschen, die mir aus Gesprächen und Beichten, aus so vielen alltäglichen Situationen, vertraut waren. Es war eine Ahnung davon, wie es sich für den Herrn anfühlt, wenn er sagt: „Ich kenne die meinen und die meinen kennen mich.“ (Joh 10,14) Die Mischung aus diesem Gefühl und der Erfahrung, dass wir als Gemeinde die Pandemiezeit durchstanden haben, hat mich die ganze Messe tief bewegt und geht mir bis heute nach.
Was hat Sie in Ihrer Freiburger Zeit besonders bewegt?
Ein bewegendes Ereignis habe ich ja gerade schon erzählt. Ein anderes sind sicher die Katechumenatskurse, die ich zusammen mit einem ehrenamtlichen Team begleiten durfte. Die Begleitung von erwachsenen Tauf-, Firm- und Konversionsbewerbern gehörte ja zu meinen Aufgaben in Freiburg. Gerade mit den Taufbewerbern hatten wir immer eine intensive Zeit von Oktober bis zum kommenden Frühsommer. Zu erleben, wie Gott sich im Leben jedes Einzelnen zeigt und wie die Katechumenen als Gruppe und jeder für sich im Glauben gewachsen ist, ist eine wirklich schöne und bewegende Erfahrung.
Gott wirkt im Leben von Menschen, er schenkt Heilung und Wachstum. Das sehen und bezeugen zu können, ist immer wieder eine bewegende Erfahrung.
Was werden Sie bestimmt vermissen?
Natürlich werde ich viele Menschen vermissen, mit denen ich die vergangenen Jahre hier in Freiburg teilen durfte. Zuallererst meine Mitbrüder im Freiburger Konvent. Die Gemeinschaft war mir vom ersten Tag an ein wirkliches Zuhause und auch wenn wir als Freiburger Dominikaner in den letzten Jahren manch unruhige Phase durchlebten, habe ich die Gemeinschaft immer als wichtige Stütze und Kraftquelle erlebt. Für die brüderliche Herzlichkeit, die Rückendeckung und den Humor bin ich meinen Brüdern sehr dankbar.
Dann sind da auch viele Menschen in der Gemeinde und im Umfeld, die mir in diesen Jahren wirklich ans Herz gewachsen sind.
Auf der anderen Seite sehe ich auch die große Chance darin, verfügbar zu sein und mich von Gott und den Oberen dahin senden zu lassen, wo ich gebraucht werde. Gerade jetzt in den vergangenen Wochen hier in Freiburg spüre ich eine große Freiheit aufzubrechen, weil ich weiß, wem ich folge.
Welche Aufgaben werden Sie zukünftig in Hamburg übernehmen? Kennen Sie die Elbmetropole schon?
Auch unser Konvent St. Johannes und die Gemeinde St. Sophien sind mir schon recht vertraut, da ich seit meinem Noviziat immer wieder im Konvent zu Besuch war und 2018 in St. Sophien meine Priesterweihe und Primiz feiern durfte.
Ich kenne Hamburg tatsächlich sehr gut, da ich selbst in der Hansestadt aufgewachsen bin und der größte Teil meiner Familie in und um Hamburg wohnt. Es ist also eine wirkliche Rückkehr in meine Heimat, die ich vor 17 Jahren verlassen habe.
Auf vielfältige Weise bin ich also schon heute mit der Stadt, der Gemeinde und unserer Gemeinschaft in Hamburg verbunden und empfinde es daher als ein besonderes Geschenk, hier in Zukunft wirken zu dürfen. Ich werde im September die Aufgabe als Pastor und Kirchenrektor von St. Sophien übernehmen und freue mich darauf, in den kommenden Jahren zusammen mit den Mitbrüdern und der Gemeinde Gott zu suchen und sein Wirken an uns zu feiern.
„Die Frage meines Lebens“
Hier erzählt P. Augustinus Hildebrandt OP seine ganz persönliche Berufungsgeschichte:
„Was ist wertvoll genug, dafür sein Leben einzusetzen?“ – Das ist die Frage, die einen gerade 16-jährigen jungen Mann bewegte. Dieser junge Mann kam aus keinem religiösen Elternhaus, und doch begann mit dieser Frage eine Reise, die über die Taufe vier Jahre später und das Theologiestudium schließlich in den Predigerorden geführt hat.
„Was ist wertvoll genug, dafür sein Leben einzusetzen?“ – Diese Frage beschäftigt diesen, nun nicht mehr ganz so jungen Mann auch heute noch.
„Was sucht ihr?“ (Joh 1,38) Diese Frage stellt Jesus im Johannesevangelium unmittelbar nach seiner Taufe den zwei Jüngern, die durch Johannes den Täufer auf ihn aufmerksam geworden sind. Wie auch bei den beiden Jüngeren ist meine erste Antwort wieder eine Frage: „Wo wohnst du?“
Der Weg in den Orden war und ist der Weg der Frage nach Christus. Dieses Fragen und Suchen nach seiner Gegenwart heißt in unser dominikanischen Tradition Kontemplation.
„Was ist wertvoll genug, dafür sein Leben einzusetzen?“ – Das war und ist die Frage meines Lebens und Christus ist mir zur Antwort geworden. Um ihn zu suchen und ihm zu folgen, bin ich Dominikaner geworden, und um anderen von dieser Suche zu erzählen und sie zu ihm zu führen wie einst die beiden Jünger vom Jordan.
Im Folgenden einige Eindrücke vom Gottesdienst mit Verabschiedung von P. Augustinus Hildebrandt in der Kirche St. Martin (Fotos: Peter Cupec):